N° 44 - Juin 1996
ZEUGNISSE
DIE BEZIEHUNG ZU DEN AKTIONÄREN IN EINEM FRANZÖSISCHEN MULTINATIONALEN KONZERN
von Bertrand Collomb
Der Theorie nach haben die Aktionäre in Frankreich viel Macht, sogar mehr als die in den angelsächsischen Ländern, in der Praxis aber ist der Generaldirektor eine Art Monarch, dem kaum Kontrolle seitens der Hauptversammlung der Aktionäre droht, was die Ausländer oft erstaunt. Trotzdem führt die den Finanzmärkten inhärente Logik zu neuen Formen in den Beziehungen der französischen Unternehmer zu ihren Aktionären. Diesen neuen Kurs verfolgt auch der Konzern Lafarge. Duales Ausbildungssystem und Kampf gegen die soziale Ausgrenzung.
ÜBERPRÜFUNG DER TATSACHEN
DIE GESCHICHTE VON IRIS : DAS WERK DER ZUKUNFT
von Eric Pourchier
1986 startet Renault ein Projekt für industrielle Vorausplanung, das Projekt IRIS, das zum Modell wird. Es handelt sich nämlich zum ersten Mal um die Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren aus dem Forschungsbereich und Ingenieuren aus dem methodischen Bereich an einem realistischen Industrieprojekt. Mit Iris lernte Renault, zugleich in technische und organisationelle Kompetenz zu investieren. Der Erfolg blieb, wie man weiß, nicht aus.
ÜBERPRÜFUNG DER TATSACHEN
DIE 4-TAGE-WOCHE : UTOPIE ODER REALITÄT ?
von Bénédicte Vidaillet und Olivier Lluansi
Seit der Industrielle Revolution wurde die Arbeitszeitverkürzung in fast regelmäßigen Abständen durchgesetzt, aber erst angesichts der Wirtschaftskrisen der 70er Jahre galt Mittel im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Seit 1982 wurde jedoch der Prozeß effektiver Arbeitszeitverkürzung unterbrochen - und zwar trotz ständiger Zunahme der Arbeitslosigkeit. Hinter diesem Paradox verbirgt sich konkreter Vorschlag : die flexible 4-Tage-Woche. Was beinhaltet sie für sämtliche betroffenen Akteure ?
ÜBERPRÜFUNG DER TATSACHEN
WIE KANN AUS UTOPIE WIRKLICHKEIT WERDEN ?
von Marie-Alice Merle
Der Kampf gegen die soziale Ausgrenzung, ein sozio-ökonomisches Phänomen mit oft dramatischen Konsequenzen für die betroffenen Menschen, ist seit Anfang der 90er Jahre vollwertiger Bestandteil des Aktionsprogramms der Öffentlichen Hand. Aber wie können die Ideen in die Praxis umgesetzt werden ?
ANDERE ZEITEN, ANDERE ORTE
COURCELLE-SENEUIL, IN VERGESSENHEIT GERATENER PIONIER IM BEREICH DER GESELLSCHAFTSFÜHRUNG
von Georges Ribeill
Pädagoge, Autor populärwissenschaftlicher Werke über das Rechnungswesen, Herausgeber, militanter Vertreter des Wirtschaftsliberalismus, Triebkraft in der Gesellschaft für politische Wirtschaft : unermündlich arbeitete Jean-Gustave Courcelle-Seneuil an seinen zahlreichen Büchern und Artikeln. Darunter das Handbuch der Geschäftswelt, das ab Mitte des letzten Jahrhunderts erschien und dessen Erfolg sich erst am Anfang unseres Jahrhunderts abschwächte - es kann tatsächlich als erste praktische Abhandlung über die Unternehmensführung angesehen werden.
DEBATTEN
PERSONALPLANUNG ANGESICHTS DES WANDELS
Von den Widersprüchlichkeiten der Theorie zu den Dringlichkeiten der Realität
von Gérard Warnotte
Die Art und Weise, nach der bisher die Rolle der Personalplanung im Hinblick auf den Wandel, vor dem wir stehen, bestimmt wurde, führt unvermeidlich zum Aufdecken ideologischer Positionen, deren Gefahren unbedingt bewußt gemacht werden müssen. Sollte man dem nicht eine neue Betrachtungsweise entgegensetzen - und zwar ausgehend von der sozialen Realität des Unternehmens, wobei es darauf ankäme, unsere bisherigen Gewohnheiten in Theorie und Praxus der Personalplanung zu verändern ?
MOSAIK
REFORM UND INSTITUTION
Zum Buch von Nils Brunsson, Johan P. Olsen : "The Reforming Organization", von Philippe Bezes
WISSEN UND REGIEREN
Zum Buch von François Lacasse : "Mythen, Kenntnisse und politische Entscheidungen", von Raphaël Spira
GESCHICHTEN ÜBER DIE GEWÖHNLICHE VERNUNFT
Zum Buch von Massimo Piatelli Palmarini: "Die Reform des Urteils" und dem von J. Edward Russo & Paul J.H. Shoemaker : "Fallen bei der Beschlußfassung" von Hervé Laroche
WELCHE ZUKUNFT FÜR DAS WASSER ?
Zum Sammelband unter der Leitung von Bernard Barraqué : "Wasser in Europa : politische Strategien der öffentlichen Hand" von Hervé Laroche
AUF DEM WEG ZU EINER THEORIE DES INTELLIGENTEN UNTERNEHMENS ?
Zum Sammelband unter der Leitung von Florence Charue-Duboc : "Wissen in Aktion" von A. P. Nobre de Morais
ZEUGNISSE
PIERRE TABATONI, WEGBEREITER FÜR DAS UNTERRICHTSFACH GESCHÄFTSFÜHRUNG AN DER UNIVERSITÄT
Gespräch geführt mit Bernard Colasse und Francis Pavé
Nachdem er die Agrégation im Bereich der Wirtsschaftswissenschaften mit Erfolg abgelegt hatte, entdeckte Pierre Tabatoni den Unterricht in Geschäftsführung in den Vereinigten Staaten und bemühte sich in den 50er Jahren um seine Einführung in den französischen Universitäten. Die Gründung vor allem der Institute für Verwaltung der Unternehmen, der Universität Paris-Dauphine, des Europäischen Instituts für Forschung und höhere Studien im Management geht auf ihn zurück. Er kämpft dafür, daß der Unterricht im Hochschulfach Betriebsführung sich dem Forschungsstand entsprechend entwickelt. Er wurde jetzt zum Mitglied der Akademie für ethische und politische Wissenschaften ernannt.
AUF DER SUCHE NACH THEORIEN
TAYLOR : BEOBACHTER AUF DER SUCHE NACH UTOPIE ?
von Dominique Centlivre und Benoît Journé
Über Taylors Ideen ist alles gesagt worden. In den Wissenschaftsbereichen zum Thema Arbeit und Arbeitsorganisation wurden ihre Vorteile und Grenzen ausführlich dargelegt, und jeder kennt die Ideen - oder glaubt sie zu kennen - die bereits Teil unseres Kulturerbes im Bereich der Unternehmensführung sind. Ist aber der Taylorismus wirklich das treue Abbild Taylors selbst und seiner Ideen ? Rückgriff auf einige grundlegende Texte...
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